Durch Zulassung neuer gentechnisch veränderter Sojasorte bleibt Einfuhr von US-Sojaschrot auch zukünftig möglich

EU- Kommission lässt Einfuhr der ersten gentechnisch veränderten Sojasorte der neuen Generation in der EU zu. Der Anbau bleibt weiterhin verboten.


EU-Gesundheitskommissarin Androula Vassiliou hatte im Juli erklärt, die Zulassung der herbizidtoleranten Sojabohne sei für die tierische Veredlungswirtschaft in der EU entscheidend; nur so sei gesichert, dass die Europäischen Union weiterhin Soja aus Drittländern importieren könne, in denen die Sojabohne zur Saatgutherstellung angebaut werde.


Die von der EU vorgegebene Nulltoleranz hätte bei geringsten nachweisbaren Verunreinigungen von Schiffladungen ein völliges Einfuhrverbot bedeutet.


Die EU-Kommission hat am 8. September die gentechnisch veränderte Sojabohne A2704-12 in der Europäischen Union zugelassen. Damit kann die von Bayer CropScience entwickelte Sojabohne künftig in die Gemeinschaft eingeführt und dort als Futter- oder Lebensmittel verwendet werden. Der Anbau der Pflanze bleibt hingegen weiterhin verboten. Der zuständige EU-Regelungsausschuss hatte Mitte Februar dieses Jahres vergeblich versucht, sich auf eine qualifizierte Mehrheit für oder gegen den Kommissionsvorschlag zu verständigen. Auch die Abstimmung der EU-Agrarminister Mitte Juli endete mit einem Patt. Während Deutschland sich im Ausschuss der Stimme enthielt, unterstützte es im Ministerrat die Zulassung. Nach den EU-Regularien war die Kommission nun verpflichtet, ihren Vorschlag auf eigene Faust zu verabschieden.


Wie der Ernährungsdienst ergänzt, fehlt nun nur noch die Zulassung der gegen das Herbizid Round-up-Ready-2-Yield resistenten GV-Sojasorte der 2. Generation. Dann wären künftig Sojaeinfuhren aus den USA nicht gefährdet. Eine Entscheidung darüber habe die EU-Kommission für das Frühjahr 2009 in Aussicht gestellt.

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