Anlässlich der Pressemitteilung vom 9. Juli, dass verschiedene Bauern vor der Geschäftsstelle des Bauernverbandes in Ilshofen demonstrieren wollen, ruft der Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe in seinem jüngsten Rundfax ausdrücklich zur Besonnenheit auf.
Verschiedene Meinungen müssen im Verband fachlich und sachlich diskutiert werden. Das Ringen um den besten Weg darf nicht auf der Straße sondern muss nach demokratischen Spielregeln stattfinden.
Nachfolgend der Wortlaut des Rundschreibens vom 9. Juli.
31 Mitglieder haben den Vorsitzenden Klaus Mugele aufgefordert, zurückzutreten, weil er den Milchstreik nicht ausreichend unterstützt habe. Würde er dieser Forderung nicht nachkommen, drohen sie mit dem Austritt aus dem Bauernverband.
Der Vorstand hat in seiner Sitzung am 3. Juli Klaus Mugele
einstimmig aufgefordert, sich unbedingt auch in Zukunft für die Bauern des
Bauernverbandes Schwäbisch Hall – Hohenlohe einzusetzen. In allen Wortmeldungen wurde seine Arbeit sehr geschätzt und gewürdigt und er bestärkt in unvermindertem Engagement das Amt weiterzuführen.
Die beigefügte Erklärung des Vorsitzenden ist nach dieser Sitzung in Form eines offenen Briefs an die "Rücktrittsforderer" gleichzeitig Gesprächsangebot und Aufruf zur Geschlossenheit.
Unmissverständlich macht der Vorsitzende darin klar, dass erder Forderung nach
sofortigem Rücktritt, verbunden mit der Drohung, aus dem Bauernverband
auszutreten, aus den im Brief näher genannten Gründen nicht nachkommen kann.
Klaus Mugele weist nach diesem einstimmigen und nachhaltigen Votum aller Vorstandsmitglieder die Forderungen nach Rücktritt klar ab. 31 Verbandsmitglieder hatten davor in einem Brief den Vorsitzenden aufgefordert, zurückzutreten, weil er den Milchstreik nicht unterstützt habe.
Der Vorsitzende bietet in seinem Antwortschreiben vom 4. Juli den Unterzeichnern Gespräche an. Gleichzeitig gibt er aber zu bedenken, dass in einem demokratischen Verband auch in Zukunft verschiedene Meinungen zu agrarpolitischen Themen möglich sein müssen.
von Ralf Reichert, Hohenloher Zeitung am 1. Juli 2008
Diskussion um Milchproduktion: Lokaler Bauernverband geht auf den BDM zu
Die Vorstände des Bauernverbands Schwäbisch Hall-Hohenlohe haben dem Präsidenten des Deutschen
Bauernverbands (DBV) ein Forderungspapier übergeben. Der DBV soll seine
Politik in Sachen Milch überdenken.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner hat die Politik aufgefordert, die Landwirte deutlich zu entlasten. Der
Treibstoff, den die Bauern auf den Feldern verbrauchten, werde sehr
viel höher besteuert als in anderen Ländern, sagte Sonnleitner in einem Interview mit Deutschlandradio.