Tagesmütter auf dem Bauernhof

Schon Kleinkinder können auf dem Bauernhof Erfahrungen mit Natur und Landwirtschaft erleben. Eine Tagesmütterschulung direkt vor Ort auf dem Hof der Familie Blumenstock, Kleinallmerspann, vermittelt pädagogische und praktische Ansätze.

Schon Kleinkinder können auf dem Bauernhof Erfahrungen mit Natur und Landwirtschaft erleben. Eine Tagesmütterschulung direkt vor Ort auf dem Hof der Familie Blumenstock, Kleinallmerspann, vermittelt pädagogische und praktische Ansätze.

 

Bei schönstem Wetter, mitten in der Kirschblüte, versammelt sich eine Gruppe Frauen aus den unterschiedlichsten Berufen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind Tagesmütter im Landkreis Schwäbisch Hall und betreuen jeweils bis zu 5 Kindern in unterschiedlichen Altersstufen.


Die Erwartungen an die Schulung, die vom Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems unter Leitung der Initiatorin Andrea Bleher vom Klassenzimmer Bauernhof auf dem Bauernhof Blumenstock stattfindet sind hoch. Dementsprechend ist Laura Ziegler, Spezialistin  für frühkindliche Erziehung und Bildung, ausgesprochen motiviert, die Damen pädagogisch zu begleiten und in ihrem Alltag zu unterstützen.

 

Die Frauen interessieren sich vor allem für Anregungen in der täglichen Arbeit mit ihren Tageskindern. Wie lassen sich Naturerfahrungen einbauen ? -  Wie kann ein Besuch auf einem nahegelegenen Bauernhof für Abwechslung sorgen ? 

 

Doch klar wird schnell: Die Tagesmütter wollen selber viel über Landwirtschaft erfahren, ideale Voraussetzungen um die vier aufgebauten Stationen wissbegierig zu bearbeiten und mit den Augen der Kinder unterschiedliche Erfahrungshorizonte zu entdecken:  Beim Anfassen von Heu oder Silagefutter oder Getreideschrot zu spüren und riechen, wie sich das Futter für Kälber unterschiedlich zusammensetzt. Wie würden sich Kinder wohl fühlen, wenn sie selbst mit kleinen Besen, den Kälbern das Futter hinschieben können. Würden die Kleinen sich trauen, die Kälber zu streicheln? 

 

Der kleine Enkel von Marta Blumenstock kippt mit seiner Kinderschubkarre Futter an den Trog und schiebt es mit dem Besen zu den Kälbern. Die Tagesmütter tun es ihm nach und karren das Futter heran. Kartoffeln werden in die Erde gelegen und dabei reflektiert, was Kinder dabei entdecken. Teig wird für ein eigenes kleines Brot geknetet,  wie kann man dies auch zu Hause wieder so umsetzen ?  Andrea Bleher "Das hohe Engagement, den Kindern elementare Erfahrungen vermitteln zu wollen, deutlich zu machen, woher das Essen kommt, ist ausgesprochen bewundernswert."

 


Die Expertin Laura Ziegler, staatlich anerkannte Kindheitspädagogin b.a, selbst Bauerntochter aus Eckartshausen ergänzt die Überlegungen mit Erkenntnissen und Wissen um die Entwicklung von Kleinkindern. Sie weiß, dass Kinder erst dann auf Entdeckung der Umgebung gehen, wenn sie mit dieser vertraut sind. Zwischen drei und sechs Jahre entwickelt sich die bewusste Auseinandersetzung mit der Umwelt, die eben bei einem Bauernhofbesuch, beim Aussäen von Samen, bei Tierkontakt angelegt wird. Eine neue Erfahrung bedeutet: Im sich entwickelnden Gehirn wird ein neuer Pfad angelegt, wenn die Erfahrung sich wiederholt wird dieser zu einer richtigen Straße, auf der Vertrauen ensteht.

 


Während des ganzen Tages flossen immer wieder Fragen zur Landwirtschaft und zum Leben auf dem Bauernhof mit ein. " Ich wollte bei den Metzgern in der Umgebung ein Steak kaufen können, das nach der Zubereitung zart ist und mir schmeckt." sagt Marta Blumenstock zu ihrer Motivation, dafür Bullen im eigenen Betrieb nach genau definierten Qualitätsregeln aufzuziehen. Interessant waren auch die Einblicke in die Energiegewinnung aus Biogas und ihre  Arbeitsorganisation als Frau und Betriebsleiterin auf dem Hof.

 

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