Jürgen Maurer auf Delegiertenversammlung: „Wir sind maßlos enttäuscht, wie wenig die Anliegen der Landwirtschaft von der Politik tatsächlich wahrgenommen werden!“

"Das einzig Sichere ist die Unzuverlässigkeit politischer Zusagen"

Foto: Bauernverbandsvorsitzender Jürgen Maurer spricht auf der Delegiertenversammlung am 9.4.2024 in der Roland-Wurmthaler-Halle Ilshofen. Foto (c) David Benzin / Bauernverband

 

Die Delegierten des Bauernverbandes Schwäbisch Hall Hohenlohe Rems e. V. haben auf ihrer Frühjahrstagung am 9. April in Ilshofen die vergangenen turbulenten Wochen voller Aktionen und Demonstrationen Revue passieren lassen. Sie zeigen sich ernüchtert, wie schnell Zusagen wieder von der parlamentarischen Wirklichkeit eingeholt werden. Der Vorsitzende Jürgen Maurer sieht den Berufsstand trotzdem gestärkt hervorgehen. „Unser tagtäglicher Einsatz im Haupt- und Ehrenamt ist extrem mühsam. Er zahlt sich aber aus. Wir müssen und werden dran bleiben!“

 

In seinem Bericht vermittelt der Vorsitzende, wie schwer es ist, politische Anliegen aus der ganzen Themenpalette an die jeweils richtigen Stellen zu adressieren und wirkungsvoll zu begleiten. Die Schlepperdemonstrationen seien genau zur richtigen Zeit von allen Kräften im Berufstand gemeinsam organisiert und umgesetzt worden. „Jetzt ist aber wieder die Zeit, von der Straße zurück an den Tisch zu gehen und Gespräche zu führen. Denn Themen lassen sich plakativ darstellen, Details erfordern oft aber Überzeugungsarbeit“, so Jürgen Maurer. „Es gibt für uns keine Planungssicherheit, außer der, dass das einzig Sichere nach wie vor die Unzuverlässigkeit politischer Zusagen ist!“ Dass er die Mitglieder des Verbandes und die Delegierten hinter sich hat, wird in den folgenden Vorstandswahlen deutlich.

 

In cremefarbenem Sakko und mit Augenzwinkern stellt Jürgen Maurer sich am Dienstagabend den Delegierten vor. Denn: Der Kupferzeller Landwirt ist bereits seit 14.03.2019 Vorsitzender des Bauernverbandes Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems e. V. und jedem der Anwesenden persönlich bekannt. Doch auch bei dieser Vorstandswahl, soll alles seine gute Ordnung haben und auch eventuelle Neumitglieder müssten wissen, mit wem sie es zu tun haben.

 

Die Kandidaten aller zu besetzenden Ämter im Vorstand und Gesamtvorstand folgen dem Beispiel und stellen eindrucksvoll dar, warum sie bereit sind trotz mancherlei Kritik auch aus den eigenen Reihen im Verband als Ehrenamtliche Verantwortung zu übernehmen. „Wenn wir uns nicht engagieren, werden die Positionen von anderen, der Landwirtschaft nicht gut gesonnenen Kräften übernommen“, so der Tenor der meisten Kandidatinnen und Kandidaten.

 

Große Mehrheit steht hinter Kandidatinnen und Kandidaten

 

Dass dieser Einsatz honoriert wird, ergibt sich aus den Wahlergebnissen, die der Wahlleiter, Gerrit Kleemann, Amtsleiter des Landwirtschaftsamtes Ilshofen in geheimer Wahl zügig mit dem Wahlausschuss ermittelt: Alle Bewerberinnen und Bewerber sind mit deutlich mehr als 90 % gewählt und nehmen die Wahl mit großem Beifall an. Jürgen Maurer wird einstimmig im Amt bestätigt, auch seine Stellvertreter Harald Gronbach, Marcus Nübel, Peter Treiber und Thomas Wenzel, die den Vorstand bilden, erhalten alle abgegebenen Stimmen. Der 24 köpfige Gesamtvorstand geht ebenso legitimiert und motiviert mit teilweise neuen und jüngeren Gesichtern in die nächsten, sicher weiterhin heraufordernden vier Jahre.


Foto: Der (wieder-)gewählte Gesamtvorstand des Bauernverbands Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems e.V. beim Gruppenfoto im Anschluss an die Delegiertenversammlung am Abend des 9. April 2024 in Ilshofen. Links mit auf dem Bild: Bauernverband-Geschäftsführer Helmut Bleher. Foto (c) David Benzin / Bauernverband

 

Aktuelles, Zahlen und ein Ausblick

 

Einen weiteren Teil des Abends bilden die Vereinsregularien und Berichte zu aktuellen agrarpolitischen Themen durch den Vorsitzenden Jürgen Maurer und den Geschäftsführer Helmut Bleher. Letzterer nutzte die Gelegenheit eine Geschäftsstelle auf Erfolgskurs darzustellen und den Mitgliedern ins Gedächtnis zu rufen, dass der Erfolg von Verbandsarbeit in der zielgerichteten Kommunikation besteht. „Entscheidend ist, dass man die richtigen Adressaten gezielt mit den passenden Themen anspricht. Dabei geht es nicht primär darum, die eigene schlechte Lage zu vermitteln, sondern zu erklären, wie man sich gegenseitig unterstützen und voneinander profitieren kann.“ Der Bauernverband habe keine „Gesetzgebungskompetenz“, so Helmut Bleher, die Bedeutung liege darin, als Netzwerk mit großer Expertise und seriöser Ansprechpartner Hilfestellung für eine erfolgreiche Politik zu geben.

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