Im Team an die Spitze - Stefan Hartmann und Tobias Metz sind Vizemeister im Berufswettbewerb der Landwirtschaft

Hohenloher Zeitung vom 11.6.2011 - Hagen Stegmüller und Yvonne Tscherwitschke


Sie haben sich nach vorne gearbeitet: Tobias Metz (22) aus Neufels und Stefan Hartmann (24) aus Sindringen wurden Vize-Meister im bundesweiten Wettbewerb der grünen Berufe. Die beiden Jung-Landwirte hatten zuvor schon auf Kreis- und Landesebene den ersten Platz belegt und damit die Fahrkarte für den Bundesentscheid in Aulendorf gelöst.

 

Breites Wissen
  


Die beiden jungen Hohenloher haben nun dreimal bewiesen, dass sie als Team in Stall und auf dem Feld nahezu unschlagbar sind. Der erste Wettbewerb in Kupferzell im Februar sowie der Landeswettbewerb im Mai verlangte den jungen Landwirten schon einiges ab. Sie mussten breites Allgemeinwissen sowie fachspezifische Kenntnisse vorweisen. In den praktischen Prüfungen mussten sie zudem eine Kuh beurteilen oder einen Betrieb durchkalkulieren.


"Die Aufgaben waren recht anspruchsvoll", sagt Tobias Metz, der in Neufels gemeinsam mit seinen Eltern Friedrich (46) und Annette (45) einen Milchviehbetrieb mit Direktvermarktung betreibt. Vor allem die letzte Prüfung in Aulendorf hatte es in sich: Im theoretischen Teil musste neben den Prüfungsfragen eine Präsentation gemacht werden. Das Thema der Hohenloher: "Sind Subventionen in der Landwirtschaft nötig?" Tobias Metz kennt nun die Antwort. Für ihn ist es − "leider", wie er betont − ein eindeutiges Ja. Denn: "Mehr als 50 Prozent des Gewinns eines durchschnittlichen Milchviehbetriebs stammen momentan aus Subventionen", erklärt er. Dabei würde sich jeder Landwirt wünschen, ohne Subventionen lukrativ arbeiten zu können.


Tobias Metz will den Hof trotzdem in fünfter Generation weiterführen "Mein Vater hat den Betrieb gut aufgestellt", sagt er. 50 Milchkühe und ihre Nachkommen stehen in dem Boxen-Freilaufstall. Im Hofladen werden neben Milch eigene Kartoffeln sowie Nudeln, Eier und Honig von befreundeten Landwirten verkauft.


Futter berechnen

 

Neben den 25 Hektar Grünland gehören 25 Hektar Ackerland zum Betrieb. So war die praktische Aufgabe auch nicht allzu schwer für das Team Hohenlohe. "Wir mussten einem Auszubildenden erklären, wie man ein Getreidefeld beurteilt", erklärt Tobias Metz. Noch besser als auf dem Feld gefällt es dem Neuensteiner Junglandwirt im Stall. Deshalb war auch Teil zwei des Praxistages gut machbar: Es musste die Futtermenge für eine Milchkuhherde berechnet und anschließend gemischt werden.


Stolz auf den Vizemeistertitel ist auch Stefan Hartmann. "Allein schon die Teilnahme am Bundeswettbewerb ist mit großem Prestige verbunden", sagt der 24-jährige Sindringer. Den Wettbewerb gebe es seit 60 Jahren, er sei bei allen Landwirten bekannt.


Feier

 

Stefan Hartmann freut sich jetzt auf seinen Auftritt beim Deutschen Bauerntag, wo ihm und seinem Teampartner aus Neufels die Auszeichnung feierlich überreicht wird. Momentan steht Stefan Hartmann kurz vor der Meisterprüfung. Er führt zusammen mit seinem Vater Thomas den Teichhof, einen Milchviehbetrieb in Sindringen auf der Höhe zwischen Kocher- und Jagsttal.


Mit konkreten wirtschaftlichen Vorteilen ist der Vizemeistertitel nicht verbunden. Allerdings werden Stefan und Tobias nächstes Jahr zur Grünen Woche nach Berlin eingeladen. Dort dürfen sie auf Kosten des Bauernverbands eine Woche Urlaub machen. Und als Preis für den Sieg beim Landesentscheid gab es einen Akkuschrauber.

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