Experten machen sich ein aktuelles Bild zur naturnahen Landwirtschaft für mehr Artenschutz und Biodiversität

Agrarexperten der CDU Landtagsfraktion informieren sich beim Bauernverband Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems e.V. über Wege und Erfolgsfaktoren in der naturnahen Landwirtschaft 

Informationsrunde zum Thema ländlicher Raum und Verbraucherschutz. Eine Delegation der CDU Landtagsfraktion Baden-Württemberg hat am Dienstag, 17. September, den Bauernverband Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems e.V in Übrigshausen besucht. Unter der Leitung des Vorsitzenden des Arbeitskreises „Ländlicher Raum und Verbraucherschutz“ Dr. Patrick Rapp informierten sich die Agrarexperten über aktuelle Möglichkeiten und Projekte nachhaltiger Landwirtschaft.

 

Artenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei wurden sowohl Fragen über die öffentliche Wertschätzung und das Bild der Landwirte diskutiert, als auch darüber, wie viel mehr Geld die Verbraucher für einen höheren Aufwand bereit sind zu zahlen. Der Geschäftsführer des Verbandes Helmut Bleher dazu: „Gerade konventionell produzierende Landwirte haben die Möglichkeit, durch gezielte Maßnahmen die Artenvielfalt zu fördern. Bedingung dafür ist, dass die Gesellschaft den Arbeitsaufwand und Ertragsausfall bezahlt. Denn letztlich nimmt jeder tagtäglich die natürlichen Ressourcen auf Kosten der Natur in Anspruch. Der Ausgleich dieser Einwirkungen ist eine Aufgabe der ganzen Bevölkerung und kann nicht den Bauern allein aufgelastet werden.“

 

Vernetzungs-Projekt F.R.A.N.Z. gibt gute Beispiele. Ganz konkret sprachen die Besucher und Gastgeber, zu denen auch der Landrat des Hohenlohekreises Dr. Matthias Neth gehörte, über den Stand des Projektes F.R.A.N.Z. hier vor Ort (HT berichtete). Jürgen Maurer, in seiner Doppelrolle als Vorstandsvorsitzender des Bauernverbandes und als Landwirt im Projekt, glaubt an die Strahlkraft von F.R.A.N.Z. Dies ist ein Projekt zur Entwicklung und Erprobung von Maßnahmen für die Entwicklung und die Erhöhung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft in Deutschland. „Uns geht es darum, zu zeigen, wie auch in konventionellen Betrieben, also nicht nur bei Bio-Landwirten, eine flächendeckende Artenvielfalt und Biodiversität möglich ist. Mit den deutschlandweit erfassten und wissenschaftlich begleiteten Ergebnissen werden wir Empfehlungen für andere Landwirte aussprechen können. Genau das macht die Bedeutung des Projektes aus“, so Maurer optimistisch.

 

Biodiversität zum Anfassen. Direkt am Feldrand sprachen die Teilnehmer aus Stuttgart und dem Landkreis unter anderem darüber, was es für die landwirtschaftlichen Betriebe heißt, sogenannte Blühfelder oder Gewässerrandstreifen als Schutzraum für Insekten und Kleintiere anzulegen. Wie entwickelt sich die Artenvielfalt und der Ertrag unter diesen Bedingungen? Wie können die Ertragsverluste und der Mehraufwand ausgeglichen werden? Wie verhält sich diese Fläche mit ihren “Bewohnern” im gesamten Jahresverlauf?

 

Am Beispiel des Volksbegehrens “Pro Biene” waren die Besucher und der Bauernverband sich einig, dass es wichtig ist, die Bevölkerung zu sensibilisieren und zu informieren, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann. “Das werden wir auf  kommenden Veranstaltungen sehr anschaulich und sachlich tun. Nur dann kommen wir auch weiter”, betonen die Vertreter des Bauernverbandes.

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