Der Wald im Klimawandel - Minister Hauk in Murrhardt

Die Dürre der letzten beiden Jahre hat die Wälder erheblich geschädigt. Die Aufarbeitung macht enorme Schwierigkeiten, ist aber wegen der drohenden Borkenkäferinvasion dringend notwendig. Wie stellt sich das Land Baden Württemberg an die Seite der Waldbauern? Was tut das Land insgesamt, um dem Klimawandel zu begegnen?

 

Daneben haben Umwelt- und Landwirtschaftsministerium einen Gesetzentwurf in Vorbereitung, der im Rahmen des Eckpunktepapiers den Forderungen des Volksbegehrens antwortet und abhilft. Was kommt auf die Bauern zu? Wie soll das Eckpunktepapier umgesetzt werden? Der Bauernverband gibt zusammen mit den Forstbetriebsgemeinschaften aus dem Rems Murr Kreis rund 250 Teilnehmern die Möglichkeit, mit dem Minister für ländlichen Raum, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Peter Hauk zu diskutieren. 

„Politik am Berufsstand vorbei: das geht gar nicht“, eröffnet der Vorsitzende des Bauern-verbandes den Abend in Murrhardt mit Minister Peter Hauk aus Stuttgart. Gemeinsam mit den Forstbetriebsgemeinschaften aus dem Rems Murr Kreis wollen die Gastgeber im Zentrum des Schwäbisch-Fränkischen Waldes wichtige Fragen und Antworten mit dem hochrangigen politischen Vertreter diskutieren. Eingeladen dazu waren auch Vertreter der Initiative „Land schafft Verbindungen“, die gut sichtbar mit ihren Schleppern und Transparenten angereist waren.

 

Das Volksbegehren als großes „Damoklesschwert“, welches die letzten Monate über der Landwirtschaft hing, ist abgewendet. Damit geht der Minister zu Beginn auf das verabschiedete Eckpunktepapier der Landesregierung ein, welches neben den Landwirten und Waldbauern übrigens auch die Kommunen und die Kleingartenbesitzer betrifft. Er macht die Position der Landesregierung deutlich. Im Zusammenschluss der Waldbauern sieht er eine Chance, den geänderten Vorgaben des Bundekartellamts zur Holzvermarktung und der Beförsterung Rechnung zu tragen. Seitens der Regierung „werde man versuchen, mit vielen Maßnahmen zu unterstützen“, so Hauk.

 

„Wann wird es einen Katalog mit den Baumarten geben, welche besonders für den Klimawandel geeignet sind, die zukünftig trockenen und heißen Sommer auszuhalten?“ fragt der Vorsitzende Jürgen Maurer für seine Gäste. Klar ist, dass beispielweise Fichten das Bild in unseren heimischen Wäldern nicht mehr bestimmen werden. Bis zum Sommer soll es laut Minister Hauk eine Liste der geeigneten Baumarten bei den jeweiligen Revierförstern zum Abruf geben. Mit viel Emotionen wird darüber diskutiert, dass die Landwirtschaft in Deutschland, vom Maisfeld bis zum Wald, rund 40% dazu beiträgt, dass das durch uns alle produzierte CO2 wieder „eingefangen“ wird. Umso wichtiger, die durch Hitze und Dürre entstandenen Schäden und Flächen im Wald baldmöglichst wieder aufzuforsten.  

 

Der Bauernverband steht für eine gute Verbindung zu allen Kräften in der Landwirtschaft, um diese weiter zu bündeln und wichtige Themen voranzubringen. „Denn wir sehen gemeinsame Ziele und Synergien, die für eine sichere Zukunft des Berufstandes und auch für mehr Artenschutz und Biodiversität - verfolgt werden können“, betont Jürgen Maurer, der die Diskussion mit allen Teilnehmern in der Murrhardter Stadthalle moderiert.

 

Mehrfach spricht er dabei die Initiatoren von „Land schafft Verbindungen“ direkt an, bezieht sie positiv in die Themen ein. Der Bauernverband hatte sich massiv dafür eingesetzt und ermöglicht, dass die Teilnehmer der LSV-Bewegung plakativ mit ihren Schleppern vor Ort, an der neben einem Wohngebiet gelegenen Stadthalle, Position beziehen konnten. „Um sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik mit wichtigen Anliegen ernst genommen zu werden, braucht es viele neue Ideen und ganz besonders auch die Jungen im landwirtschaftlichen Berufsstand“, so Maurer weiter. Der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft Murr-Lautern Rolf Wertwein schließt den Abend mit einer Forderung an die Politik nach „verstärkter Hilfe zur Selbsthilfe“ für die Bewirtschaftung des heimischen Waldes. Jürgen Mauerer bedankt sich nach gut zwei Stunden als Gastgeber ausdrücklich für die sachlichen Beiträge von allen Seiten.

 

 

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