Der Landrat des Hohenlohekreises besucht im Rahmen seiner Kreisreise auch den Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems e.V.

Landrat hört Landwirten zu - über Erfolgsstorys und die Angst vor ASP

Kaum 100 Tage im Amt, macht Ian Schölzel, Landrat im Hohenlohekreis, im Rahmen seiner Sommertour am 15.8.2024 auch Halt beim Bauernverband Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems in Übrigshausen. Was deutlich wird: Das Interesse Schölzels an regionaler Landwirtschaft ist groß. Doch neben Erfolgsstorys, bereitet Hohenloher Tierhaltern wie Thomas Wenzel die drohende Afrikanische Schweinepest Sorgen.
 

Foto: Landrat Ian Schölzel und Landwirt Thomas Wenzel vor dem Hähnchenstall in Neuenstein-Neufels. (c) David Benzin/Bauernverband
 
Die Entscheidung, in die Geflügelmast einzusteigen, bereut Thomas Wenzel, Landwirt in Neuenstein-Neufels und Vorstandsmitglied im Bauernverband Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems e.V., keineswegs. „Das war die richtige Entscheidung“, sagt er, als er mit dem Hohenlohekreis-Landrat Ian Schölzel und Dr. Thomas Winter, Leiter des Landwirtschaftsamtes im Hohenlohekreis, vor seinem 2020 gebauten Stall mit gut 29.000 Hähnchen – mit Strohpellets und „Wintergarten“ - steht. Auch die Schweinehaltung macht der 40-Jährige gemeinsam mit seiner Familie gern. „Ich finde Schweine einfach cool“, grinst Wenzel. Doch die Afrikanische Schweinepest (ASP), die nun auch im Südwesten angekommen ist, lässt ihn nicht mehr so ruhig schlafen.
 
 
 
 
 
Das Problem für ihn als Ferkelerzeuger sei nicht, dass die ASP in seinem Bestand nachgewiesen würde, sondern dass die Tierseuche in der Nähe bei einem Wildschwein oder Nachbarbetrieb nachgewiesen würde und sein Betrieb mit Zuchtsauen und -ebern in der sogenannten Restriktionszone läge. Dann müsste der Bestand zwar nicht gekeult werden, jedoch gäbe es ein Transportverbot für die Ferkel. Das wäre für den Betriebsablauf – auch aus Tierschutzgründen, die ihm sehr wichtig sind – problematisch. Verständnis für dieses Worst-Case-Szenario hat auch Landrat Schölzel, der am Austausch interessiert teilnahm. Der Familienbetrieb der Wenzels ist ein eingespieltes Team, in dem jede und jeder Stärken einbringt – im Stall bei den Hühnern, den Sauen, Ferkeln und Ebern oder den Hähnchen.
 
 
 
 
Bevor es für den Landrat in die Praxis auf den Hof der Familie Wenzel ging, ließen es sich der Bauernverbandsvorsitzende Jürgen Maurer und Geschäftsführer Helmut Bleher nicht nehmen, Landrat Ian Schölzel zu begrüßen. Jürgen Maurer lobt nach einem Rundgang durch die Geschäftsstelle des Bauernverbands in Übrigshausen die Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt im Hohenlohekreis: „Der Vorteil vom Hohenloher Land ist, dass man sich kennt.“
 
 
 
Das bestätigt auch Dr. Thomas Winter, Amtsleiter des Landwirtschaftsamtes und Dezernent für Ländlichen Raum in Personalunion: „Wir sind gut aufgestellt“ im Landwirtschaftsamt, sagt er beim Besuch in Übrigshausen und ergänzt: „Im Hohenlohekreis sind viele Praktiker dabei. Die verstehen die Landwirte, die sprechen die Sprache.“ Ebenso ein Herzensthema für alle Anwesenden ist die Akademie für Landbau und Hauswirtschaft in Kupferzell. Diese ist dem Bauernverband auch ein wichtiges Anliegen, bekräftigt der Vorsitzende, Jürgen Maurer. Doch auch er ist Schweinehalter und die drei Buchstaben ASP haben ihn „in den letzten Tagen massiv beschäftigt.“ Aus seiner Sicht liefen die Vorbereitungen auf die naherückende Tierseuche gut, doch die „Unachtsamkeit mancher Menschen spielt eine große Rolle bei der ASP-Verbreitung,“ sorgt er sich und hofft, dass alle Chancen zur Vorbeugung genutzt würden.
 
 
Ebenso wurden die Themen Zukunft der Biogasbranche, Freiflächenphotovoltaikanlagen, Maßnahmen zum Gegensteuern bei Wasserknappheit und die hohen Ertragseinbußen und die allgemein schwierige Situation im Obstbau in diesem Jahr besprochen. Wichtige Themen der kommenden Monate liegen also auf dem Tisch. Hier gute Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten und im Gespräch zu bleiben, haben sich der Bauernverband und das Landratsamt zur Aufgabe gemacht.
 
 

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