Zeigen Sie Ihren Hof

Die Landwirtschaft gehört in Hohenlohe zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Nun wollen die hiesigen Unternehmen ihre Arbeit stärker als bislang in die Öffentlichkeit tragen und Verständnis für ihre Anliegen wecken.

 

Bauernverband berät über die richtige Strategie bei der Öffentlichkeitsarbeit

 

Wie können sich heimische Landwirte dem Verbraucher besser präsentieren? Darüber hat der Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems in Ilshofen diskutiert. Ein Weg sind die sozialen Netzwerke.

 

Haller Tagblatt 6.12.2014

Bauernverband berät über die richtige Strategie bei der Öffentlichkeitsarbeit

 

Wie können sich heimische Landwirte dem Verbraucher besser präsentieren? Darüber hat der Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems in Ilshofen diskutiert. Ein Weg sind die sozialen Netzwerke.

 

Haller Tagblatt 6.12.2014

 

Klaus Mugele, Vorsitzender des Bauernverbands Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, machte in seinem Lagebericht der jüngsten Ortsobmännertagung des Bauernverbands klar, dass die Landwirte das Thema Öffentlichkeitsarbeit mit als wichtigstes Element der Verbandsarbeit sehen. Dies berichtet der Bauernverband.

 

Derzeit gebe es Bestrebungen verschiedener nichtstaatlicher Organisationen, erheblichen Druck auf den Lebensmitteleinzelhandel auszuüben, um vor allem das Thema landwirtschaftliche Tierhaltung, aber auch Pflanzenschutz in Misskredit zu bringen.

 

"Eine große Mehrheit der Bevölkerung steht aber zu unserer modernen Landwirtschaft, die hochwertige, gesunde Lebensmittel erzeugt. Wir dürfen uns nicht von einer Medienlandschaft irre machen lassen, die ihre Themen nach Einschaltquoten und Webklicks emotional besetzt und ausschlachtet" , so der Vorsitzende Mugele.

 

Mit dem Agrarjournalisten Gerhard Schmidt, lange Jahre beim WDR für den Bereich Landwirtschaft verantwortlich und heute freiberuflicher Kommunikationsberater, habe der Verband einen Ratgeber gewinnen können, der die Medienlandschaft in- und auswendig kenne. Bei seinem Vortrag machte er klar, dass es auf die Landwirtschaft selbst ankomme, um das Zerrbild der verklärt romantischen Bauernidylle aufzulösen. "Zeigen Sie, wie Sie Ihren Hof bewirtschaften, was Sie alles tun und leisten, verstecken Sie sich nicht. Jemand anderes wird dies nicht für Sie erledigen können", so Schmidt.

 

Die Diskussionskultur zwischen Landwirtschaft und Mediengesellschaft sei zwischenzeitlich so verhärtet, dass allein mit Botschaften und Informationen nicht gepunktet werden könne. Umso mehr komme es darauf an, auch das eigene Auftreten zu überprüfen und zu überlegen, wie die eigene Fachsprache bei einer nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung ankomme. Es sei ein Unterschied, ob ein Bauer sagt: "Ich bin Milchviehhalter und habe 100 Kühe", oder ob der Landwirt erklärt: "Ich sorge täglich dafür, dass sich 100 Kühe bei mir wohl fühlen."

 

Wenn eine Gesellschaft nichts mehr mit dem Ursprung der Nahrungserzeugung anfangen könne, sei es umso wichtiger, auch mit Herz und Verstand zu erklären, warum man seine Arbeit so tut, wie man sie tut. Schmidt rief dazu auf, vermehrt die sozialen Netzwerke zu nutzen, ohne aber die Grenzen der Netzwerke zu verkennen.

 

Der Bauernverband hat eine Strategiegruppe Öffentlichkeit und Verbandsarbeit ins Leben gerufen. "Sie sucht nach Möglichkeiten, das durch einige Medien und spendenorientierte Organisationen gestörte Verständnis für die Landwirtschaft und die Bauern wieder aufzubauen", so der Verband. Andrea Bleher, im Verband zuständig für "Klassenzimmer Bauernhof", konnte bereits erste Ansätze vortragen. Besonders wichtig war ihr, junge Betriebsleiter und Absolventen der Akademie Kupferzell und der Fachhochschule Triesdorf dafür zu gewinnen, das Ansehen des Berufsstands in die eigenen Hände zu nehmen und gemeinsam die Fragen der Öffentlichkeitsarbeit anzugehen.

 

Geschäftsführer Helmut Bleher und Jurist Markus Gottfreund erläuterten in ihren Berichten, wie Gesetze und Verordnungen die öffentliche Diskussion beeinflussen. "Öffentlichkeitsarbeit ist ein Produktionsfaktor: Auflagen, die aus einem falschen Verständnis der Landwirtschaft entstanden sind, kosten viel Geld und senken damit die Wettbewerbsfähigkeit. Umso wichtiger ist, dass jeder von uns Bauern in seinem Umfeld erklärt, was er tut und warum", so der Geschäftsführer.


 

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