Tierwohl, Wertschätzung und Imagearbeit im Fokus des Erntepressegespräches 2021

Der Bauernverband lädt Minister Peter Hauk und weitere Gäste zum Erntepressegespräch in den Mitgliedsbetrieb von Harald Wurst ein. Dieser bewirtschaftet seinen Hof mit Braunvieh im Schwäbischen Wald. Neben einer Betriebsvorstellung gehen der Minister, die Vertreter des Gesamtvorstandes des hiesigen Berufsverbandes der Landwirte, Vertreter der Gemeinde und des Landkreises und Vertreter der Europapolitik in einen regen Austausch. Es geht natürlich um die Ertragserwartungen in 2021, aber auch um die landwirtschaftlichen Märkte allgemein und um die Perspektiven der Landwirtschaft in einer sich verändernden Gesellschaft. Es werden Strategien, wie die ‚Zukunftskommision Landwirtschaft‘, das sogenannte ‚Borchert-Papier‘, und die Möglichkeiten einer stärkeren Imagearbeit für die Landwirtschaft diskutiert.             

Impressionen vom Erntepressegespräch auf dem Hof Wurst / Murrhardt - Hinterwestermurr

 

 

„Bei schlechtem Erntewetter konnten heute viele Landwirte nach Hinterwestermurr kommen“, begrüßt der Vorsitzende des Bauernverbandes Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems Jürgen Maurer neben den Ehrengästen seine Kollegen. Sie alle waren auf dem Hof von Landwirt Harald Wurst zu Gast, der mit seinem Braunvieh „und einem richtigen Grünlandbetrieb“, wie er selbst sagt, eine Besonderheit im Schwäbisch Wald darstellt. Nach dessen Vorstellung des Hofes, informiert Vorsitzender Maurer über die aktuelle Erntesituation. Darüber hinaus positioniert er sich dazu, dass ihn persönlich erschreckt, welches Bild von der Landwirtschaft oft in der Öffentlichkeit gezeichnet wird. „Als Landwirt schätze ich meinen Boden, denn er ist unser Kapital – genauso wie unser Wald.“ Ihm ist die Richtung, die der hiesige Bauernverband vor mehr als zwei Jahren eingeschlagen hat, stärker über die Leistungen der Landwirtsfamilien in die Öffentlichkeit zu gehen, auch vor diesem Hintergrund sehr wichtig.

 

 

Wertschätzung durch Information und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu passt, dass Minister Hauk in seinem Grußwort die sprichwörtliche Wertschätzung der Arbeit der Landwirtschaft in den Mittelpunkt des Abends stellt. Er fordert die anwesenden Landwirte auf „…leisten Sie Überzeugungsarbeit. Sagen Sie, was sie tun!“ Minister Peter Hauk betont, dass es aus seiner Sicht, ohne Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft durch die Land- und Waldwirtschaft, keine Artenvielfalt und keinen Klimaschutz gibt. Jürgen Maurer lobt die Arbeit des Ministers als einen „verlässlichen Partner der Landwirte. Und ja: als Verband haben wir die ‚Zeichen der Zeit erkannt‘ und gehen verstärkt auf die Verbraucher zu. Wir stellen die Landwirtschaft damit genau dahin, wo sie hingehört: in die Mitte der Gesellschaft“, so Maurer.

 

 

 

Landwirte brauchen die Unterstützung der Politik. Zur Diskussion kommen am Abend viele Themen, die die anwesenden Landwirte bewegen: Angefangen bei aktuell neuen Regelungen für mehr Tierwohl, über die Restriktionen für den Ausbau der Ställe, das Positionieren des Lebensmitteleinzelhandels bezüglich Tierwohl-Standards, bis hin zu Fragen des generellen Strukturwandels in der Landwirtschaft. Thomas Wenzel, als Vorstand für den Hohenlohekreis, bringt es gegenüber Hauk so auf den Punkt: „Sie merken ja, unsere Sorgen sind die Märkte und die Planungssicherheit. Wir müssen wissen, wo die ‚Reise‘ hingeht. Wir brauchen die Unterstützung der Politik!“ Zusammengefasst fordern die anwesenden Landwirte, darunter viele Vorstandsmitglieder des Bauernverbandes, dass die Politik hinter ihnen steht und dass sie gemeinsam an vernünftigen Rahmenbedingungen und Verträgen für die Umgestaltung der Landwirtschaft arbeiten. Ob ‚Bio‘ oder konventionell produziert spielt da keine Rolle. An der Stelle kann Geschäftsführer Helmut Bleher berichten: „Wir sind der ‚Bio-Musterregion‘ beigetreten mit dem Ziel, voneinander zu lernen und gemeinsam in die Öffentlichkeit zu gehen. Es macht keinen Sinn, Gräben zu ziehen zwischen ‚Bio‘ und konventionell. Zusammen sind wir stärker“. Dr. Inge Grässle stellt sich der Runde als Kandidatin des Bundestages vor und verspricht, als verlässliche Partnerin in Berlin ganz besonders für die Interessen der Landwirte ihrer Heimatregion zu kämpfen: „Sie haben mein Wort und können sich darauf verlassen“, betont Grässle. Abschließend fordert Vorsitzender Jürgen Maurer: „Ein klares und unmissverständliches Bekenntnis der Politik zum Standort Deutschland“ ein.

 

 

 

Minister Peter Hauk bedankt sich für alle angesprochenen Themen, Bitten und Anregungen und versichert, diesen nachzugehen.         

 

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