Die Bauernfamilien erwarten Wertschätzung und Unterstützung von der Politik.

Sehr deutlich wird auf der Sitzung  des CDU Bezirksfachausschusses Landwirtschaft und Ländlicher Raum Nordwürttemberg der Wunsch aus der Landwirtschaft an die CDU gerichtet, sich in der politischen Arbeit in Baden-Württemberg, Berlin und Brüssel noch stärker für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe zu positionieren. Es geht allen darum, die Problem der Bauern genauer zur erkennen und zu benennen.

 

Auf dem Bild von links: Helmut Bleher, Arnulf vo Eyb MdL, Minister Peter Hauk MdL, Johannes Graf von Zeppelin, Vorsitzender des CDU Agrarausschusses Hohenlohe, Bauernverbandsvorsitzender Jürgen Maurer, Lothar Mühlenstedt, Vorsitzender des CDU Agrarausschusses Schwäbisch Hall

 

Gleich zu Beginn erinnert Helmut Bleher, gemeinsam mit dem  Landtagsabgeordneten Arnulf von Eyb,Vorsitzender des Bezirksfachausschusses Landwirtschaft und Ländlicher Raum der CDU Nordwürttemberg, an sieben Positionen Anfang des Jahres. Diese wurden beim Treffen der CDU-Agrarausschüsse im Januar mit dem Bauernverband formuliert. Darunter sind die Forderung nach mehr Selbstbewusstsein und Durchsetzungswillen der CDU, insbesondere gegenüber „fachfremden und links-grünen Träumereien, die unserer Landwirtschaft die Luft abschnüren. Ich freue mich deshalb auf eine lebhafte Diskussion heute Abend und bitte die CDU, dass sie als Partei imLand und in Berlin die bäuerlichen Interessen ganz klar benennt und vertritt“, so Bleher. Nach wie vor geht es ihm darum, dass die Arbeit der Landwirte nicht durch scheinbar trendgerechte Ideologien oder fachfremd zustande gekommene Gesetze bis zur Unmöglichkeit beschränkt wird. Es geht schlussendlich auch um die Wertschätzung der Arbeit der Bauern vor Ort, hier in der Region.

 

Stark machen für eine eigenständige regionale Landwirtschaft. Minister Peter Hauk stellt klar, dass der Erhalt der heimischen Landwirtschaft für ihn an oberster Stelle steht. Das wird er mit aller Kraft in den nationalen Strategieplan einbringen. Er nennt drei Schwerpunkte: die Ausgestaltung des Eckpunktepapieres für mehr Biodiversität und Artenschutz, den beschlossenen Green Deal für eine gemeinsame Agrarpolitik in der EU und die Umsetzung der neuen Rahmenbedingungen für die Tierhaltung, insbesondere in der Schweinezucht. Der Minister dazu ganz offen: „Das war das Bitterste, was ich in meiner Legislaturperiode erleben musste. Über Nacht wurde hier ein Vorschlag erarbeitet und am nächsten Morgen verabschiedet, bei dem sich das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg nicht mehr positiv einbringen konnte und die Vernunft keine Rolle spielte! Das Resultat ist, dass alle Sauenhalter umbauen müssen, weil Platzvorgaben jenseits aller bisher diskutierten Bereiche beschlossen wurden. Das gilt ebenso für Ställe, die nach neuesten tierwohlrelevanten Erkenntnissen gebaut und gerade erst eingeweiht wurden, übrigens auch für alle Bioställe. Minister Hauk: „Ein Problem ist für die Öffentlichkeit scheinbar gelöst – aus den Augen aus dem Sinn. In Wirklichkeit aber wurde es ins Ausland verlagert. Wenn aufgrund der nicht umsetzbaren Vorschriften keine Schweine mehr in Deutschland gehalten werden können, werden diese dann halt in Russland, Brasilien, China und Spanien erzeugt - unter nicht nachvollziehbaren Bedingungen“.

 

 

Auf dem Bild von links: Bauernverbandsvorsitzender Jürgen Maurer, Helmut Bleher, Minister Peter Hauk MdL, Arnulf von Eyb MdL, Konrad Epple MdL, Weinbaupräsident Hermann Hohl

 

 

„Wir haben das Glück, einen Minister zu haben, der weiß, wovon er spricht“, das honoriert nicht nur ein Teilnehmer in der Diskussion. Ein gutes Ergebnis, schlussendlich auch für die Landwirtschaft, ist für Hauk das sogenannte Eckpunktepapier der Landesregierung. „Hier saßen dann doch alle zusammen an einem Tisch, um den besten Kompromiss zu gestalten. Damit haben wir erreicht, dass der Markt und nicht die politischen Kräfte die Entwicklung regeln. Förderung statt Forderung heißt die Devise. In den Zielen nach mehr Biolandwirtschaft und weniger Pflanzenschutzmittel besteht große Einigkeit. Es ist nun Sache des Landes, die Anreize so zu setzen, dass diese auch erreicht werden. Aus den Reihen der anwesenden landwirtschaftlichen Experten wird den Arbeiten des Ministers und seiner Ausschüsse hohe Fachkenntnis und viel Engagement bescheinigt.

 

Aber wo sind die konkreten Ansätze für die landwirtschaftlichen Familien? Die Runde diskutiert über den Ansatz der Eigenvermarktung für Produkte aus der Region und fragt sich, ob man dies noch besser kennzeichnen kann. Aktuelle Kampagnen wie „Von daheim“, „Wir versorgen unser Land“ und „Die deutschen Bauern“ werden als positive Ideen angeführt. Ein weiterer Ansatz ist, den jungen Landwirten mehr Verantwortung zu geben und diese auch einzufordern. In den Gemeinden, in den Berufsverbänden und in der Politik, das wissen die agrarpolitischen Fachleute, kann man mitgestalten und stärkende Themen für die Arbeit der Landwirtsfamilien einbringen.      

 

Noch mehr darüber reden, wo unsere Lebensmittel herkommen. Jürgen Maurer, als Gastgeber und Vorsitzender des Bauernverbands, formuliert seine Forderung an die CDU dahingehend: „Es ist wichtig, dem Volk klar zu sagen, worum es geht und dafür die richtigen Worte und Emotionen zu finden. Wir beim Bauernverband haben erkannt, dass es wichtig ist, die Leute mitzunehmen und nicht zu belehren.“ Er verweist beispielsweise auf die praxisorientierte Arbeit von „Klassenzimmer Bauernhof“ für frühkindliche Bildung oder auf die Zusammenarbeit mit der Akademie Kupferzell und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, um gemeinsame Lehrplanelemente zu erstellen. Sein Ansatz ist, die Menschen von klein an für die Landwirtschaft neu zu gewinnen. „Ich bin überzeugt, dass wir wahrscheinlich eine Generation brauchen, bis das Thema Landwirtschaft wieder positiv besetzt ist. Wir brauchen einen langen Atem!“ Auch die Bewerberin für das CDU Landtagsmandat Isabel Rathgeb aus Stimpfach, setzt pointiert beim Thema Bildung an. Sie fragt: „Wie sieht das aktuelle Bild in der Schule aus? Was sind die Ansätze der CDU dazu?“ Dem Fokus stimmt Minister Peter Hauk zu, „denn wir überzeugen die Menschen nur über Information und Kommunikation.“ Er beglückwünscht den Bauernverband Schwäbisch Hall - Hohenlohe - Rems zu seinem Beschluss, auf mehr Transparenz und Kommunikation in der Öffentlichkeit zu setzen und erheblich dafür zu investieren.

 

 

 

CDU-Abgeordneter Arnulf von Eyb und Helmut Bleher schließen die Diskussionsrunde mit den Worten: „Die Bauern haben bei der CDU nach wie vor ihre politische Heimat. Die CDU ist gut beraten, für die kommende Wahl auch auf die Unterstützung der Bauern zu setzen.“

 

 

 

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