Deutlich höherer Anteil an den Fleischerlösen muss zu den Erzeugern

Der Lebensmitteleinzelhandel muss sich seiner Verantwortung stellen.  Der Handel trägt eine Mitverantwortung an der Krise, wenn er bei un­veränderten Verbraucherpreisen an den niedrigen Einkaufspreisen für Schweinefleisch festhält.

Lebensmittelketten müssen sich ihrer Verantwortung zur Behebung der Krise stellen


„Es ist höchste Zeit, dass sich die Lebensmittelketten ihrer großen Verantwortung stellen und für unsere hochwertigen Produkte angemessene Preise zahlen“. Dies sagte Franz-Josef Möllers, der für den Bereich der tierischen Veredlung zuständige Vize­präsi­dent des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Viele Schweinehalter stünden vor dem Aus, weil die Erzeugerpreise für Schweinefleisch seit über einem Jahr völlig unzureichend seien, um die explodierenden Kosten für Energie und Futter aufzufangen. Möllers forderte daher einen deutlich höheren Anteil an den Verkaufserlösen bei Fleisch und Wurstwaren für die Landwirte. Der Handel trage eine Mitverantwortung an der Krise, wenn er bei un­veränderten Verbraucherpreisen an den niedrigen Einkaufspreisen für Schweinefleisch festhält. Möllers kritisierte in scharfer Form, dass sich der Lebensmitteleinzelhandel bisher jeglicher Zusammenarbeit zur Behebung der Krise verweigert hat.  

Der DBV lässt seit Monaten nichts unversucht, um die Kosten- und Erlöskrise in den landwirtschaftlichen Betrieben aufzufangen. So wurde ein Sonderkreditprogramm der Landwirtschaftlichen Rentenbank zur Verbesserung der Liquidität der betroffenen Schweine­halter eingerichtet. Ferner wurden die Veterinärverhandlungen zur Erschließung neuer Drittlandsmärkte intensiviert. Um die Exportmöglichkeiten zu verbessern, werden zudem Exporterstattungen seitens der EU gezahlt. Außerdem wird nach Lösungen gesucht, um die Wettbewerbsnachteile der heimischen Landwirtschaft bei den Futter­kosten abzubauen. Mit diesen Anstrengungen konnten zwar gewisse Erfolge erzielt werden, die Grund­proble­matik völlig unzureichender Erzeugerpreise besteht jedoch nach wie vor.  

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