Bauernverband lehnt jede weitere Belastung der Milcherzeuger konsequent ab

 Entschließung des Landesbauernverbands vom 15.10.2008:

Der Vorstand des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV) hat zur aktuellen milchpolitischen Diskussion auf seiner Vorstandssitzung in der Bauernschule Bad Waldsee am 15. Oktober 2008 nachfolgende Entschließung gefasst.

 Im Hinblick auf die bevorstehenden Entscheidungen zur weiteren Ausrichtung der Milchpolitik im Bundesrat und im Rahmen des ‚Health-Check’ der EU-Agrarpolitik vertritt der Landesbauernverband in Baden-Württemberg folgende Positionen:


-    Einseitige Mengeneinschränkungen allein auf dem deutschen Milchmarkt   können in einem offenen EU-Binnenmarkt keine ausreichende Wirkung entfalten! Stattdessen gehen Einkommensmöglichkeiten und Marktanteile der deutschen Milchbauern an andere EU-Staaten verloren! Gleichzeitig würden die Quotenkosten für die aktiven Milcherzeuger steigen. Daher werden nationale Einschränkungen der Saldierungsmöglichkeiten sowohl bei der Molkerei- als auch bei der Bundessaldierung sowie eine Veränderung des Umrechnungsfaktors strikt abgelehnt!


-  Die gegen den Willen des LBV beschlossene und in den meisten Mitgliedstaaten bereits verteilte zweiprozentige Quotenerhöhung muss auch in Deutschland linear an die aktiven Milcherzeuger verteilt werden.


-    Die im Rahmen des Health-Check geplante weitere Erhöhung  der EU-Milchquoten um fünf Prozent entspricht derzeit nicht den Erfordernissen des Marktes und wird daher entschieden zurückgewiesen.


-    Für eine spürbare und dauerhafte Entlastung der Milcherzeuger, vor allem in Gebieten mit Produktionsnachteilen und zur Verstärkung der einzelbetrieblichen Investitionsförderung, fordert der LBV einen eigenständigen, EU-finanzierten Milchfonds, der durch Einsparungen bei den Marktordnungsausgaben und durch nicht ausgeschöpfte Mittel im EU-Agrarhaushalt finanziert werden muss.



Bad Waldsee, 15. Oktober 2008

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