Patente auf Tiere und Pflanzen beeinträchtigen biologische Vielfalt

Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert die Mitglieder der Biodiversitätskonferenz in Bonn auf, sich klar gegen Patente auf Tiere und Pflanzen auszusprechen.

Dieses Thema müsse auf der Konferenz mit Teilnehmern aus aller Welt einen zentralen Stellenwert einnehmen. Denn der Schutz der biologischen Vielfalt könne nachhaltig nur gewährleistet werden, wenn der Zugang zum Genpool allen Züchtern und Landwirten uneingeschränkt zur Verfügung steht, erklärte der DBV. Landwirte und Züchter würden weltweit durch Züchtung und Anbau Standort angepasster Pflanzen zum Erhalt einer breiten Sortenvielfalt beitragen. Gleiches gelte für die Tierzucht. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass sich einzelne Unternehmen diese jahrhundertealte Arbeit zum Vorteil machen und durch Patentierungen eine Monopolstellung auf bestimmtes Genmaterial beanspruchen. Statt in aufwändigen und kostenintensiven Einspruchsverfahren gegen einzelne Patente vorzugehen, müsse das Problem an der Wurzel gepackt und die rechtlichen Grundlagen verändert werden, forderte der DBV.



  Der DBV hält die Idee der Konvention zur biologischen Vielfalt im Grundsatz für sinnvoll, wonach Staaten mit vielfältiger Biodiversität - in der Regel Entwicklungsländer - mit daran interessierten Unternehmen Verträge über die Nutzung von biologischem Material schließen können. Es fehlen jedoch bislang klare Regelungen, dass Unternehmen die ihnen zur Verfügung gestellten Pflanzen und Tiere nicht zum Patent anmelden dürfen. Eine ent­sprechende Ergänzung der Konvention ist nach Auffassung des DBV dringend notwendig, um den Ausverkauf der biologischen Vielfalt vor allem in Entwicklungsländern zu unter­binden. Der Schutz der Artenvielfalt wäre nur unvollständig gewährleistet, wenn die geschützten Arten nur von einigen wenigen Unternehmen genutzt werden dürfen.

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