Milch im Focus von Lernort Bauernhof

Die Fachexkursion für Anbieter von Lernort Bauernhof, drehte sich dieses Jahr um das Thema Milch. Die Landwirtschaftsämter der Landkreise Hohenlohe, Schwäbisch Hall, Rems-Murr und Main-Tauber in Zusammenarbeit mit dem Bauernverband sowie Lernort Bauernhof Baden-Württemberg hatten eingeladen.

 

 

Andrea Bleher vom Bauernverband konnte eine motivierte Teilnehmergruppe  in der Hohenloher Molkerei gemeinsam mit deren Geschäftsführer Martin Boschet begrüßen.

 

Die Molkerei, insbesondere in Person des Geschäftführers begrüßt die Aktivitäten von „Lernort Bauernhof“ und die damit gegebenen Möglichkeiten, vor allem Kinder, aber auch erwachsene Verbraucher über alle Stufen der Lebensmittelproduktion zu informieren und aktiv daran teilhaben zu lassen. Das Motto „Vom Acker bis auf den Teller“ wird am besten direkt beim Erzeuger erlebbar.

Die Hofgut Molkerei ist mit etwa 1000 aktiven stimmberechtigten Landwirten eine Genossenschaft im ursprünglichen Sinne.   Im internationalen Vergleich ein eher kleines Unternehmen,  sehen sich alle beteiligten Landwirte als Eckpfeiler für bewusste Ernährung vorOrt. Knapp 40 Landwirte und Landwirtinnen folgten interessiert den Ausführungen von Molkereimeister Friedrich Klenk, der durch die verschiedenen Produktionsbereiche der Molkerei führte.

 

Beeindruckend ist immer wieder, wie die gleiche Milch in die unterschiedlichsten Verpackungen abgefüllt wird, um dann im Supermarkt als Eigen- beziehungsweise Herstellermarke verkauft zu werden. Nur auf den zweiten Blick kann der Verbraucher erkennen von welcher Molkerei die Milch kommt, die er gerade in der Hand hält. Unter der Kennzeichnung DE BW010 verbirgt sich beispielsweise die Hohenloher Molkerei.

 

Mit etwas Verspätung ging es weiter an die Akademie für Landbau und Hauswirtschaft in Kupferzell.

 

Dort stand schon Frank Rösch, Dozent der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, in den Startlöchern. Die Frage, wie das Wissen rund um das Thema Milch pädagogisch so aufbereitet werden sollte, damit es Schülern der verschiedensten Klassenstufen verständlich näher gebracht werden kann, wurde ausführlich erarbeitet und diskutiert. „Vor 100 Jahren war noch ein Drittel der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, heute sind es nur noch 1%“ so Frank Rösch. Das erklärt weshalb Wertschöpfungsketten nicht mehr bekannt sind. Heranwachsenden durch Schaffung von Emotionen und Beziehungen wieder eine Identifikation mit der Region und der Bevölkerung zu geben und sie so selbst handlungsfähig zu machen, motiviert den jungen Pädagogen. Frank Rösch ist überzeugt, dass sich unser Konsumverhalten konkret darauf auswirkt, wie ein Landwirt letztendlich handeln kann Deshalb ist es ihm ein Anliegen den Teilnehmern zu zeigen, wie Schüler neugierig gemacht werden können und wie wieder Interesse an dem Thema Landwirtschaft entstehen kann.

 

Als Abschluss folgte ein Praxisbeispiel beim Lernort Bauernhof-Betrieb Renz auf dem Reisachshof bei Braunsbach. Der Haupterwerbsbetrieb hat neben 230 Milchkühen mit Nachzucht, Ackerbau und einer 50 kW Biogasanlage noch allerlei andere Kleintiere und Pferde. Zusätzlich betreibt die Familie  sie eine Festscheune und bietet Ferienprogramm und Kindergeburtstage an.

 

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durften die teilnehmenden Landwirte und Landwirtinnen selbst einmal in die Rolle der Schüler schlüpfen. Drei Gruppen wurde von  Frau Renz dann eine „Schatz“-Karte des Hofes präsentiert, auf der für jede jeweils eine Station eingezeichnet war. Und so durften die kurzzeitigen Schüler und Schülerinnen unter anderem Kühe füttern und Kälbchen zählen. Eine Gruppe sollte die „Spülmaschine ausräumen“, was so viel bedeutete wie die Melkzeuge im Melkstand aus der Spülvorrichtung zu nehmen.

 

Alle Sinne kamen bei den Aufgaben zum Einsatz, denn an jeder Station war eine Box vorbereitet, in der ein stationsspezifischer Gegenstand erfühlt werden musste. In entspannter Kaffeerunde erklärte Andrea Bleher noch kurz die Voraussetzungen und Anforderungen von Lernort Bauernhof und ging auf Neuerungen und weitere Veranstaltungen ein. Der Bedarf an Erfahrungsaustausch unter den Landwirten war wie immer sehr groß so Gabriele Lutz, Lernortkoordinatorin vom Kreislandwirtschaftsamt Öhringen. Es wurde erneut deutlich, wie stark ein gutes Erscheinungsbild der Höfe sowie Engagement, Motivation und Interesse der Betriebsleiter mit der Außenwirkung der Landwirtschaft zusammenhängen. Lernort Bauernhof Akteure öffnen ihre Höfe um die Herkunft der Lebensmittel, den Umgang mit Tieren und Ressourcen erlebbar zu machen und sich den Fragen der Bevölkerung zu stellen.

 

AnsprechpartnerInnen und mehr Informationen unter www.lob-bw.de.

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