Das Ei - wo es herkommt und wo es drin ist

In welchen Lebensmitteln sind Eier drin und woher kommen unsere Eier? Diese Leitfragen bildeten den Rahmen für das aktuelle Projekt der Ausbildungskooperation Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, der Akademie für Landwirtschaft und Hauswirtschaft Kupferzell und dem Bauernverband. Junge Lehramtsanwärterinnen und - anwärter sowie Landwirtinnen und Landwirte auf dem Weg zum Meisterabschluss arbeiten gemeinsam Unterrichtsentwürfe für die Schule und den Hofbesuch für die praktische Umsetzung aus.

Damit dies sozusagen am lebenden Objekt studiert werden konnte, fand vor Kurzem eine Erkundungsfahrt auf dem Legehennenbetrieb Specht in Zweiflingen-Orendelsall statt. Dort wurde die Freilandhaltung und die betriebseigene Nudelmanufaktur daraufhin angeschaut, was vor Ort mit Schülern inhaltlich an Wissen erarbeitet werden kann. Im Februar wird dann mit einer 6. Realschulklasse die Anwendung des erarbeiteten Materials beispielhaft für viele weitere Klassen in Baden Württemberg umgesetzt. Das besondere am Projekt: Die späteren Lehrer und Lehrerinnen und die Landwirtschaftsmeisterinnen und - meister in spe arbeiten bereits während ihrer eigenen Ausbildung zusammen und gewinnen dabei wertvolle Erkenntnisse über die jeweils unterschiedliche Perspektive. 

 

In gemischten Teams wird je eine Station auf dem Hof vorbereitet und daraus Unterrichtsentwürfe erstellt. Besonders im Fokus stehen dabei die Bewertungskompetenz und der besondere Blick auf Nachhaltigkeit. Beides sind wesentliche Elemente des neuen Bildungsplans und ist dort neu gewichtet worden. Für die Nacharbeit mit der Klasse wird eine Unterrichtsskizze erarbeitet, in der die Ergebnisse des Forschens und Erkundens auf dem Hof einfließen. Die Schülerinnen und Schüler sollen dadurch eine eigene Beurteilungskompetenz erlangen. Hier stellen sich die Fragen, mit welchen Methoden kann eine für Schüler geeignete Beurteilung erfolgen, kommen dabei eine Eier – App zum Einsatz oder ist das Interview mit der Bäuerin die geeignete Methode?



Schon zum vierten Mal findet das bundesweit stark beachtete Projekt „Landwirtschaft macht Schule“ statt. Nachdem in den drei ersten Durchgängen Milchvieh-, Schweine- und zuletzt Putenhaltung Themen waren, steht dieses Jahr die Legehennenhaltung im Mittelpunkt. Aufzucht, Haltung, Produktion und Vermarktung werden von Anfang bis Ende betrachtet. Selbstverständlich kommt dabei auch die Verkostung nicht zu kurz. Besonders wichtig ist den Verantwortlichen, dass der Einblick in die Arbeit der landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort im Mittelpunkt steht.

 

Den Lehramtsstudierenden wird dadurch im Fachbereich Biologie in ihrem Seminar der außerschulische Lernort Bauernhof als ein wichtiger und sehr geeigneter Lernort für viele im Bildungsplan verankerte Inhalte zur Verfügung gestellt. Interessante, praktisch fundierte Unterrichtsentwürfe werden viele Schuljahrgänge begleiten und für spannende künftige Begegnungen mit Landwirten und ihrem Lebensumfeld sorgen.

Das Leitungsteam des Projekts: Frank Rösch, PH Ludwigsburg, Ramona Reinke, Akademie für Land – und Hauswirtschaft Kupferzell, Andrea Bleher, Bauernverband Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems,

Auf dem Bild: Landwirt Rainer Specht erklärt die Produktionskette

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