Begleitmaßnahmen für Milchviehbetriebe sind notwendig

In seinem Begleitprogramm zum Quotenausstieg macht sich der DBV für die direkte Stärkung der Wettbewerbs­kraft der Milchviehbetriebe durch gezielte Investitionsförderung stark. Ebenso wird ein Aus­gleich der Standortnachteile in Mittelgebirgs- und Grünlandregionen und die Honorierung der Rinder- und Milchviehhaltung bei der Pflege und Erhaltung lebendiger Kulturlandschaften gefordert. Die Beibehaltung und gegebenenfalls der Ausbau der Ausgleichszulage sowie der Aus- und Umbau der Agrarumweltmaßnahmen mit direktem Bezug zur Förderung der Rinder­­haltung an traditionellen und sensiblen Gebieten sind außerdem Bestandteile des DBV-Vorschlags. Die Finanzierung des Begleitprogramms soll über einen Milchfonds stattfinden, so wie es auch das Europaparlament fordert.

 

Sonnleitner: Wir diskutieren unsere Vorschläge in Regionalkonferenzen

Die Aussichten auf dem Milchmarkt für 2008 sind grundsätzlich positiv. Der Markt ist in Schwung gekommen, der weltweite Markttrend ist stabil“. Dies hob der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, vor Journalisten in Berlin hervor. Für 2008 müsse sich aber der durchschnittliche Milchpreis weiter auf hohem Niveau stabilisieren. Die weltweit zunehmende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten habe auch die Produktionskosten der Milchproduktion deutlich erhöht. „Die Molkereien als direkter Markt­partner der Milcherzeuger dürfen bei den anstehenden Preisgesprächen mit dem Lebens­mitteleinzel­handel daher keine Schwäche zeigen“, appellierte Sonnleitner. Qualitativ hoch­wertige Produkte könnten nicht mehr zu Dumpingpreisen produziert werden.  

Ebenso wie der Verbraucher ein Recht auf schmackhafte und nachhaltig erzeugte Lebens­mittel habe, brauche der Landwirte „faire Milchpreise“. Die Vielfalt und Innovation beim Produktangebot werde ansonsten gefährdet. Außerdem seien angemessene Milchpreise ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Produktion und damit von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum, hob Sonnleitner hervor. In diesem Zusam­menhang machte er sich für die nachhaltige Unterstützung der Milchviehhaltung stark. „Wir haben mit unseren Landesverbänden aufbauend auf unserer Bamberger Milchent­schließung ein langfristig angelegtes Begleit­pro­gramm entwickelt, um Standortnachteile in den reinen Grünland- und Mittelgebirgsregionen auszugleichen, gesellschaftliche Leistungen der Milchproduktion dauerhaft abzugelten und regionale Besonderheiten in den Bundesländern durch spezifische Lösungsansätze aufzufangen“, gab Sonnleitner bekannt. Der Bauern­verband diskutiert dieses Begleitprogramm gegenwärtig in 10 Regional­konferen­zen bundes­weit mit den Mitgliedern und im März abschließend im Präsidium.

  Ergänzend versprach DBV-Milchpräsident Udo Folgart, mit den Regionalkonferenzen die besonderen Anliegen der einzelnen Regionen zu berücksichtigen. Die gesellschaftlichen Leistungen, die die Landwirtschaft und insbesondere die Milchproduktion seit Jahrhunderten für die ländlichen Räume erbringen, seien nicht zum Nulltarif zu bekommen und müssten entsprechend entlohnt werden. „Daher fordern wir die Politik auf, nicht nur verlässliche, sondern auch langfristige Rahmenbedingungen für unserer Milchbauern sicherzustellen“, sagte Folgart.

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