Bauernverband lehnt Biopatente strikt ab

Abhängigkeiten von Großkonzernen dürfen nicht enstehen

Fachgespräch zu den Auswirkungen von Biopatenten auf die Züchtung

 
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat sich strikt gegen Patente auf pflanzliches und tierisches Material ausgesprochen. Denn Patente verhindern den züchterischen Fortschritt. Auf einer Fachtagung des DBV in Berlin erörterten Experten die Auswirkungen von Bio­patenten auf die Landwirtschaft. Nach Auffassung des DBV ist der bewährte Sortenschutz notwendiges, aber auch ausreichendes Instrument, um den züchterischen Fortschritt im Pflanzenbau in Zukunft zu gewährleisten. Auch in der Tierzucht darf es durch Patentierungen nicht zu einem Ausverkauf von jahrhundertealtem Erfahrungswissen kommen. Weil es für Tiere kein dem Sortenschutz vergleichbares System gibt, muss hier ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklungen gelegt werden.

„Für die Landwirtschaft sind Biopatente eine gefährliche Entwicklung, da man in Abhän­gig­keiten von Großkonzernen gelangen kann", äußerte der Vorsitzende des DBV-Fachaus­schusses für Saatgutfragen, Joachim Rukwied. Für den Landwirt könne die Erteilung von Patenrechten beispielsweise an einer Kuh zur Folge haben, dass die Produktion und Verarbeitung von Milch nur unter Zahlung einer Lizenz möglich sei. Ähnliche Nachteile seien im pflanzlichen Bereich zu befürchten. Bei patentgeschützten Eigenschaften müsse der Züchter bei der Entwicklung neuer Sorten zunächst mit dem Inhaber des Patentes die Bedingungen für die spätere Vermarktung aushandeln. Es bestehe die Gefahr, dass sich einige wenige Unternehmen genetische Ressourcen sichern und dadurch Monopole schaffen.

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